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Schweizer Führungskräfte: Bitte weniger Harmonie…
… und mehr Fachkompetenz
Lesezeit: 3 Minuten
Schweizer Führungskräfte haben insbesondere in Sachen Kommunikation und Fachkompetenz akuten Aufholbedarf. Dies zeigt die aktuelle Studie „Schweiz führt?!“, die dem Führungsverhalten in Schweizer Unternehmen auf den Grund geht.
Im Rahmen der Studie offenbaren sich zwar deutliche Unterschiede zwischen den Befragten. Z. B. schätzen Führungskräfte ihr eigenes Verhalten im Vergleich dazu, wie Mitarbeiter sie wahrnehmen, deutlich optimistischer ein. Aber die Studie zeigt auch, dass sich die Umfrageteilnehmer in wesentlichen Punkten durchaus einig sind: Bei der Frage, warum Führung scheitert, stimmen Mitarbeitende und Führungskräfte überein: Führungskräfte kommunizieren nicht offen und ehrlich mit den Mitarbeitenden. Der Meinung sind 58% der Mitarbeitenden und 68% der Führungskräfte. Offene Kommunikation ist ein kritischer Erfolgsfaktor.
„Unseren Führungskräften fällt es zunehmend schwer, Schwierigkeiten offen anzusprechen, unpopuläre Entscheidungen durchzusetzen und Erwartungen an Mitarbeitende klar zu formulieren. Oberstes Kommunikationsziel ist aber nicht Harmonie, das wird von den Mitarbeitenden auch gar nicht geschätzt. Die Studienergebnisse untermauern das. Bei der Frage, welchen Werten eine gute Führungskraft folgt, landet der Wert „Harmonie fördern“ bei allen Befragtengruppen bestenfalls nur im Mittelfeld“, kommentiert Claudia Conrads, Studienleiterin und Beraterin bei Information Factory.
Fehlende Fachkompetenz: Führung zu weit von Wertschöpfung entfernt
Einig ist man sich auch, dass für schlechte Führung sehr oft mangelnde Fachkompetenz verantwortlich ist, und dass die Führungskraft zu wenig über die Arbeit des Teams weiss. Die Tendenz: Führungskräfte unterstützen ihre Teams immer weniger fachlich. Während knapp 72% der Mitarbeitenden davon überzeugt sind, dass die Führungskraft sie braucht, um ihre Arbeit erledigen zu können, brauchen umgekehrt nur 23% ihre Führungskraft: Und nur 29% der Führungskräfte gehen davon aus, dass ihre Mitarbeitenden ihre Unterstützung benötigen. Conrads sieht diese Entwicklung kritisch: „Der Mehrwert von Führung ist immer auch an den Overheadkosten zu messen. Vielleicht haben die Unternehmen ihre Führung zu sehr vom eigentlichen Leistungsprozess entkoppelt. Wie der Architekt, der Bauwerke entwirft, aber nicht in der Lage ist, die Statik zu beurteilen. Wenn Führungskräfte sich nicht engagieren, mithelfen, vormachen und fachlich austauschen, fehlt ein Spieler auf dem Feld, der den entscheidenden Pass spielen kann. Früher oder später hat so etwas Auswirkungen auf die Führungs- und damit Leistungsfähigkeit einer Organisation“.
Weitere Ergebnisse der Studie:
62% der Mitarbeitenden in Schweizer Unternehmen haben schon einmal wegen ihrer Führungskraft gekündigt.
Führung hat Einfluss: 78% der Mitarbeitenden sind davon überzeugt, dass ihr(e) Vorgesetzte(r) hohen Einfluss auf ihre Jobzufriedenheit hat.
Der Unterschied zwischen Selbst- und Fremdbild bei Führungskräften ist enorm: So glauben z.B. 84% der Führungskräfte, ihren Mitarbeitenden Rückmeldung zu ihren Leistungen zu geben, aber nur 28% der Mitarbeitenden nehmen dies wahr.
Über die Umfrage „Schweiz führt?!“ Information Factory, Persorama und jobs.ch gingen in der Studie „Schweiz führt?!“ der Frage nach, wie es um das Thema Führung in der Schweiz bestellt ist. Befragt wurden rund 2700 Personen, darunter Mitarbeitende, Führungskräfte und auch HR-Fachleute. Ziel war es, herauszufinden, wie Schweizer Führungskräfte wahrgenommen werden und wie sie sich selbst sehen.
Schweizer Führungskräfte: Bitte weniger Harmonie…
… und mehr Fachkompetenz
Lesezeit: 3 Minuten
Schweizer Führungskräfte haben insbesondere in Sachen Kommunikation und Fachkompetenz akuten Aufholbedarf. Dies zeigt die aktuelle Studie „Schweiz führt?!“, die dem Führungsverhalten in Schweizer Unternehmen auf den Grund geht.
Im Rahmen der Studie offenbaren sich zwar deutliche Unterschiede zwischen den Befragten. Z. B. schätzen Führungskräfte ihr eigenes Verhalten im Vergleich dazu, wie Mitarbeiter sie wahrnehmen, deutlich optimistischer ein. Aber die Studie zeigt auch, dass sich die Umfrageteilnehmer in wesentlichen Punkten durchaus einig sind: Bei der Frage, warum Führung scheitert, stimmen Mitarbeitende und Führungskräfte überein: Führungskräfte kommunizieren nicht offen und ehrlich mit den Mitarbeitenden. Der Meinung sind 58% der Mitarbeitenden und 68% der Führungskräfte. Offene Kommunikation ist ein kritischer Erfolgsfaktor.
„Unseren Führungskräften fällt es zunehmend schwer, Schwierigkeiten offen anzusprechen, unpopuläre Entscheidungen durchzusetzen und Erwartungen an Mitarbeitende klar zu formulieren. Oberstes Kommunikationsziel ist aber nicht Harmonie, das wird von den Mitarbeitenden auch gar nicht geschätzt. Die Studienergebnisse untermauern das. Bei der Frage, welchen Werten eine gute Führungskraft folgt, landet der Wert „Harmonie fördern“ bei allen Befragtengruppen bestenfalls nur im Mittelfeld“, kommentiert Claudia Conrads, Studienleiterin und Beraterin bei Information Factory.
Fehlende Fachkompetenz: Führung zu weit von Wertschöpfung entfernt
Einig ist man sich auch, dass für schlechte Führung sehr oft mangelnde Fachkompetenz verantwortlich ist, und dass die Führungskraft zu wenig über die Arbeit des Teams weiss. Die Tendenz: Führungskräfte unterstützen ihre Teams immer weniger fachlich. Während knapp 72% der Mitarbeitenden davon überzeugt sind, dass die Führungskraft sie braucht, um ihre Arbeit erledigen zu können, brauchen umgekehrt nur 23% ihre Führungskraft: Und nur 29% der Führungskräfte gehen davon aus, dass ihre Mitarbeitenden ihre Unterstützung benötigen. Conrads sieht diese Entwicklung kritisch: „Der Mehrwert von Führung ist immer auch an den Overheadkosten zu messen. Vielleicht haben die Unternehmen ihre Führung zu sehr vom eigentlichen Leistungsprozess entkoppelt. Wie der Architekt, der Bauwerke entwirft, aber nicht in der Lage ist, die Statik zu beurteilen. Wenn Führungskräfte sich nicht engagieren, mithelfen, vormachen und fachlich austauschen, fehlt ein Spieler auf dem Feld, der den entscheidenden Pass spielen kann. Früher oder später hat so etwas Auswirkungen auf die Führungs- und damit Leistungsfähigkeit einer Organisation“.
Weitere Ergebnisse der Studie:
Resultate im Booklet
Über die Umfrage „Schweiz führt?!“
Information Factory, Persorama und jobs.ch gingen in der Studie „Schweiz führt?!“ der Frage nach, wie es um das Thema Führung in der Schweiz bestellt ist. Befragt wurden rund 2700 Personen, darunter Mitarbeitende, Führungskräfte und auch HR-Fachleute. Ziel war es, herauszufinden, wie Schweizer Führungskräfte wahrgenommen werden und wie sie sich selbst sehen.
Autorin: Rebekka Affolter
Quelle: http://blog.jobs.ch/2014/10/schweizer-fuehrungskraefte-bitte-weniger-harmonie-und-mehr-fachkompetenz/#.VrYdYvnhDDd (Okt 2014)
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